Vitamin B12-Mangel durch Metformin?

Geschrieben von: Inosivar

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Lesezeit 5 min

Frau mit Tabletten und einem Wasserglas in der Hand

Metformin ist ein häufig verschriebenes Medikament für Menschen mit Typ-2-Diabetes und Frauen mit PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom). Ursprünglich zur Behandlung von Diabetes entwickelt, hilft es dabei, den Blutzuckerspiegel zu senken und hormonelle Imbalancen zu regulieren, indem es den Insulinspiegel im Körper stabilisiert.

Doch die langfristige Einnahme von Metformin kann auch Nebenwirkungen haben, darunter ein möglicher Vitamin-B12-Mangel ¹٫ ²٫ ³٫٫

In diesem Artikel erfährst du, warum Vitamin B12 wichtig ist, wie sich ein Mangel bemerkbar machen kann und wie Nahrungsergänzungsmittel helfen können.

Metformin bei PCOS und Typ-2-Diabetes

Metformin gehört zur Klasse der Biguanide und wurde primär entwickelt, um den Blutzuckerspiegel bei Typ-2-Diabetes zu regulieren. Es hemmt die Glukoseproduktion in der Leber und verzögert die Glukoseaufnahme im Darm, wodurch der Blutzuckerspiegel insgesamt gesenkt wird. ⁵ 


Auch bei PCOS spielt Insulin eine zentrale Rolle, weshalb Metformin oft verschreiben wird. Frauen mit PCOS kämpfen oft mit einer Insulinresistenz, bei der der Körper auf das Hormon Insulin nur noch eingeschränkt reagiert. Dies kann den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen und Symptome wie Zyklusstörungen, Akne und vermehrte Körperbehaarung auslösen.


Zur Unterstützung der Blutzuckerregulation und Senkung des Insulinspiegels wird häufig Metformin verschrieben. Doch obwohl es oft als „Mittel der Wahl“ empfohlen wird, zeigen immer mehr Studien, dass sich durch die Einnahme von Metformin auch Nebenwirkungen ergeben können – wie ein möglicher Vitamin-B12-Mangel.

Ärztin überreicht Patientin Tabletten

Vitamin-B12-Mangel: Eine Nebenwirkung von Metformin

Metformin ist zwar ein gut untersuchtes Medikament, das seit vielen Jahren verschrieben wird, doch es können einige potenzieller Nebenwirkungen auftreten. Die häufigsten Beschwerden zu Beginn der Therapie sind:

  • Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit und Blähungen
  • ein metallischer Geschmack im Mund

Bei langfristiger Einnahme fällt jedoch besonders ein Punkt auf:

  • Metformin kann die Aufnahme von Vitamin B12 beeinträchtigen ⁶ 

Der genaue Mechanismus ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass Metformin die Funktion des Intrinsic Factors stört – ein im Magen gebildetes Protein, das für die Aufnahme von Vitamin B12 notwendig ist.


Ein solcher Mangel kann ernste Folgen haben, da Vitamin B12 für viele wichtige Prozesse im Körper unerlässlich ist.

Metformin Tabletten in einer Hand

Warum Vitamin B12 essenziell ist

Vitamin B12 ist an zahlreichen zentralen Prozessen im Körper beteiligt:


  • Blutbildung: Es unterstützt die Bildung roter Blutkörperchen, die für die Sauerstoffversorgung aller Körperzellen wichtig sind.
  • Nervengesundheit: Vitamin B12 schützt die Nerven und ermöglicht eine reibungslose Signalübertragung im Nervensystem. Ein Mangel kann zu Nervenschäden führen, die sich oft in Kribbeln oder Taubheitsgefühlen äußern.
  • Energie- und Stoffwechselprozesse: Vitamin B12 spielt eine Rolle im Energiestoffwechsel und hilft, Müdigkeit und Erschöpfung zu verringern.
Eine Frau in der Natur, die ihre Arme voller Energie nach oben streckt

Was tun bei Vitamin-B12-Mangel?

Ein Vitamin-B12-Mangel entwickelt sich meist schleichend und wird oft erst spät erkannt.

Zu den ersten Symptomen zählen:

  • Müdigkeit
  • Blässe
  • Konzentrationsprobleme
  • Kribbeln in den Gliedmaßen

Langfristig kann ein unbehandelter Vitamin B12 Mangel jedoch zu schweren Nervenschäden führen, die irreversibel sein können.


Falls du Metformin einnimmst, ist es ratsam, deinen Vitamin B12-Status regelmäßig ärztlich kontrollieren zu lassen.

Ein Mangel lässt sich durch eine Blutuntersuchung feststellen, bei der neben dem Vitamin-B12-Wert auch Funktionsmarker wie Methylmalonsäure (MMA) und Homocystein gemessen werden. Diese Marker geben Hinweise darauf, ob tatsächlich ein Funktionsmangel besteht.


Um einem Mangel vorzubeugen, kannst du auf Vitamin-B12-reiche Lebensmittel setzen. Gute Quellen sind:

  • Fleisch und Fisch (z. B. Leber, Lachs)
  • Milchprodukte und Eier
Frau, die am Schreibtisch eingeschlafen ist

Vitamin B12 als Nahrungsergänzungsmittel

Menschen, die das Medikament Metformin langfristig zur Behandlung von Typ-2-Diabetes oder PCOS einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-B12-Mangel.

Eine gezielte Ergänzung von Vitamin B12 kann sinnvoll sein, um die Versorgung sicherzustellen, wenn ein Mangel festgestellt oder vermutet wird.


Vor der Einnahme eines Präparats ist es ratsam, mit einem Arzt oder einer Ärztin zu sprechen, um die passende Dosis und Form zu bestimmen und sicherzustellen, dass das Vitamin B12 Ergänzungsmittel individuell geeignet ist.

Metformin, häufig bei Typ-2-Diabetes und PCOS verschrieben, kann langfristig die Aufnahme von Vitamin B12 beeinträchtigen. Ein Mangel an Vitamin B12 kann zu Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Nervenschäden führen. Menschen, die Metformin einnehmen, sollten daher ihren B12-Spiegel regelmäßig ärztlich kontrollieren lassen und gegebenenfalls ein Präparat einnehmen. 

Frauen mit PCOS können statt Metformin, Inositol als natürliche Alternative in Betracht ziehen, da es ebenfalls den Insulinstoffwechsel unterstützt, ohne die Vitamin-B12-Aufnahme zu beeinträchtigen.

Oft gestellte Fragen

In welchen Lebensmitteln kommt Vitamin B12 vor?

Vitamin B12 wird ausschließlich durch Mikroorganismen produziert und ist in nennenswerten Mengen nur in tierischen Lebensmitteln wie Leber, Fleisch, Fisch und Eiern vorhanden. Da der menschliche Körper das Vitamin B12, das von Bakterien im Dickdarm gebildet wird, nicht aufnehmen kann, sind wir auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Für Menschen, die sich vegan ernähren, ist eine ausreichende B12-Versorgung allein über die Ernährung kaum möglich, weshalb Nahrungsergänzungsmittel empfohlen werden. Vegetarisch lebende Menschen sollten ebenfalls auf eine ausreichende Zufuhr achten und gelegentlich ihren B12-Status kontrollieren lassen.

Wie hoch ist der empfohlene tägliche Bedarf an Vitamin B12?

Jugendlichen und Erwachsenen ab 15 Jahren wird eine tägliche Vitamin B12-Zufuhr von 4 µg empfohlen. Schwangere und Stillende benötigen mit 4,5 µg bzw. 5,5 µg pro Tag eine etwas höhere Menge des Vitamins. Für Ältere und vegan Essende empfehlen einige Forschende ca. 6 µg Vitamin B12.

Beachte: 

Die tatsächliche Aufnahme von Vitamin B12 aus Präparaten entspricht nicht 1:1 der zugeführten Menge. Die Bioverfügbarkeit kann je nach Präparat und individueller Aufnahmefähigkeit deutlich variieren. Deshalb enthalten viele Präparate, einschließlich unseres Produkts, bewusst höhere Mengen an Vitamin B12, um sicherzustellen, dass der Körper ausreichend versorgt wird.

Höhere Dosierungen können insbesondere als Prävention oder im Rahmen einer zeitlich begrenzten Kur sinnvoll sein. Sie unterstützen den Körper in Phasen eines erhöhten Bedarfs oder bei eingeschränkter Aufnahmefähigkeit.


Welche Personen haben ein Risiko für einen Vitamin B12 Mangel?

Bestimmte Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-B12-Mangel. Dazu gehören vegan und vegetarisch Lebende, besonders bei erhöhtem Nährstoffbedarf wie in Schwangerschaft und Stillzeit, sowie Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen (z. B. chronische Magenschleimhautentzündung, Morbus Crohn) oder nach Einnahme von Säureblockern und Metformin. Ältere Menschen über 65 und Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen (z. B. Hashimoto, Typ-1-Diabetes) können ebenfalls betroffen sein.

Ist eine zu hohe Vitamin B12 Dosierung schädlich?

Vitamin B12 gilt als wasserlösliches Vitamin und wird in der Regel gut vertragen. Überschüsse scheidet der Körper über die Nieren aus, sodass selbst bei hohen Dosierungen selten Nebenwirkungen auftreten. 

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Hey, ich bin Lena von Inosivar, die Autorin dieses Blogartikels. Seit einigen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit den Themen Ernährung und Frauengesundheit , nachdem ich selbst die Diagnose PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom) erhalten habe. Die Herausforderung, meinen eigenen Hormonhaushalt in den Griff zu bekommen und die damit verbundenen Symptome wie ständige Müdigkeit, Haarausfall, Akne, Gewichtszunahme und ausbleibende Periode endlich hinter mir zu lassen, hat mich dazu inspiriert, mich noch tiefer mit natürlichen Ansätzen auseinanderzusetzen, die den Körper ganzheitlich unterstützen und die Gesundheit nachhaltig verbessern.

Quellenverzeichnis